Um eines gleich vorweg zu nehmen: es war spannend!
Obwohl die Ausgangssituation alles andere als Spannung versprechen ließ, kam es tatsächlich zu einer reinen Nervenschlacht, die erst im entscheidenden Doppel im Champions TieBreak entschieden werden sollte. Aber eins nach dem anderen.
Die angesprochene Ausgangssituation zeigte sich wie folgt:
Ein völlig verzweifelter Mannschaftsführer unserer Jungs aus dem Hönnetal versuchte bereits zwei Wochen vor dem Match eine konkurrenzfähige Mannschaft aufzustellen. Doch schnell wurden sämtliche Anfragen bei der Stammbesetzung sowie bei der Auswahl an Wahlspielern abgeblockt. Die Gründe? Verständlich. Das erste Gruppenspiel „Der Mannschaft“ bei der Weltmeisterschaft in Russland, eine Hochzeit, eine familiäre Verpflichtung im hohen Norden Deutschlands und und und. Die Liste der Argumente setzte sich fort. Aber nun gut, wie heißt es so schön? Not macht erfinderisch. Also zog Kapitän Böhm, wie sich später zeigte, ein sprichwörtliches Ass aus dem Ärmel und berief den bis hierhin völlig unbekannten, weil unerfahrenen Spieler Lindemann in den Kader der besten Sechs. Lindemann, der selbst nicht mit einer Berufung in diesen so hochtalentierten Kader gerechnet hatte, antworte Böhm auf dessen Anfrage: „Ich bin gerade im Süffe Süffe Süffe Modus im Bierkönig.“ Kapitän Böhm verstand dies als Zusage und setzte die Geheimwaffe Lindemann direkt an Einzel 6.
Es kam wie es kommen musste. Aufgrund eines Formfehlers in der Aufstellung der Gegner aus Platte Heide stand Lindemann bereits noch vor seinem ersten Aufschlag als Sieger fest. Lindemann ganz Sportler wollte trotzdem das Spiel unbedingt bestreiten und bot seinem Gegner an, ihm ein paar Rückhandtechniken beizubringen. Dies bejahte sein Gegenüber und so war es nur die logische Konsequenz, dass Fabian Lindemann sein erstes halbwegs offizielles Medenspiel stilecht trotzdem gewann. Die gesamte Mannschaft darf sich nun nicht nur über eine „Einstandskiste“ sondern auch über die „Mein-Erster-Sieg-In-Einem-Medienspiel-Kiste“ freuen. An dieser Stelle: herzlichen Glückwunsch zu deinen ersten 50 LK-Punkten- auf das noch viele weitere folgen werden!
Ein zusätzliches Highlight des gestrigen Tages war der frischgekürte Doktor, Julian Grote. Völlig unbeeindruckt von den Erlebnissen der letzten Tage startete er an 2 gesetzt in sein Spiel. Es ging hin und her. Die Führung wechselte quasi mit jedem Spiel. Am Ende des ersten Satzes musste der TieBreak für eine Entscheidung sorgen. Diesen verlor Julian sehr knapp, sodass der erste Satz an sein Gegenüber aus Platte Heide ging. Im zweiten Satz erkämpfte Julian sich ein kräftezehrendes 7:5. Es folgte der dritte Satz. Sein Gegner, der mittlerweile deutlich Körner lassen musste, mühte sich noch zu drei Spielgewinnen, doch am Ende war Julian einfach frischer und siegte mit 6:7 7:5 und 3:6. Julian darf somit 150 LK-Punkte auf sein LK-Konto verbuchen- sein Gegner immerhin LK 20.
Die anderen vier Einzel (Malik Neuhaus 3:6 1:6, Dennis Böhm 4:6 3:6, Alexander Krippendorf 4:6 2:6 und Fabian Schröder 2:6 2:6) sind aus Sicht der Hönnestädter leider schnell erzählt.
Somit stand es nach den Einzeln 2:4 für die Gastgeber aus Menden. Da Platte Heide aufgrund der widrigen Umstände keinen Ersatzmann für das dritte Doppel besorgen konnte, ging diese Partie auf dem grünen Tisch an den TCH. 3:4 also. Nun hieß es taktieren- wer spielt welches Doppel? Mannschaftsführer Böhm entschied sich für folgende Doppelaufstellung:
1. Doppel: Malik Neuhaus / Julian Grote
2. Doppel: Dennis Böhm / Alexander Krippendorf
Die Paarung Neuhaus / Grote sorgte gleich im ersten Satz mit einem 6:0 für klare Verhältnisse. Der zweite Satz fiel dann langsam der nachlassenden Kondition zum Opfer, doch auch hier gewannen die beiden schließlich mit 7:5. Insgesamt also 4:4. Somit musste das Doppel Böhm / Krippendorf gewinnen für den Gesamtsieg.
Nun kam es zu dem bereits angedeuteten Nervenkrieg. Ein Thriller, den Hitchcock nicht besser hätte schreiben können. Der erste Satz hatte immer wieder wechselnde Führungen parat. Die Folge war der TieBreak beim Stand von 6:6. Böhm und Krippendorf, die bereits in der Vorwoche zusammen ein Doppel spielten und ebenfalls in den TieBreak mussten, schienen plötzlich völlig von der Rolle zu sein. Nichts gelang mehr, ein Fehler reihte sich an den nächsten. Das hatte nicht mehr viel mit Tennis zu tun. Gott sei Dank endete der TieBreak schnell und der zweite Satz konnte beginnen. Hier schlug das Pendel auch wieder zunächst in Richtung der Mendener. So mussten Böhm und Krippendorf beim Stand von 4:5 zwei Matchbälle abwehren. Die Gegner nun selbst etwas verwundert, ob der wiederkehrenden Stärke der Jungs aus dem Hönnetal, konnte in diesem zweiten Satz schließlich kein Spiel mehr für sich gewinnen, sodass der zweite Satz mit 7:5 an den TCH ging. Sowohl die Entscheidung des Matches als auch die des Medenspiels musste somit im Champions TieBreak fallen. Doch das Wort „TieBreak“ scheint bei den beiden Akteuren aus dem Hönnetal etwas auszulösen. Wieder völlig desillusioniert vergeigten die beiden Vertreter des TCH den Match TieBreak nach 3:3 Zwischenstand mit schließlich 3:10. Insgesamt verloren Böhm / Krippendorf nun drei TieBreaks in Folge. Hier muss zukünftig mehr kommen!
Ausblick: Die nächste Woche ist spielfrei. Das nächste Spiel ist auch zugleich der letzte Medenspiel der Saison. Unsere Jungs aus dem Hönnetal machen sich auf den weiten Weg in den südlichen märkischen Kreis und kämpfen dort gegen den Märkischen TC um den dritten Tabellenplatz der Abschlusstabelle.
In diesem Sinne: bleibt Sportlich! Nur der TCH!