Spielbericht Herren I- Heimspiel gegen TC Halver Herren II
Das erste Spiel der Saison für die Jungs aus dem Hönnetal startete Zuhause gegen die zweite Mannschaft des TC Halver. Befürchtungen einer Spielverschiebung ob des unbeständigen Wetters konnten bereits am frühen Sonntagmorgen als der Nachbarshahn zum Morgenappell krähte ad acta gelegt werden. Ein Blick aus dem Fenster mit den noch verschlafenden Augen offenbarte feinstes Tenniswetter. Zugegeben etwas kühl, aber trocken- was ja in der letzten Zeit alles andere als selbstverständlich war. Also war für jeden unserer Spieler klar: heute wird gespielt!
Ersatzverstärkt mit zwei Wahlspielern aus der Herren 30 unseres Vereins starteten um 14:30 in umgekehrter Reihenfolge die ersten drei Matches des Tages.
Sebastian Stephan an Position 1 gesetzt, begann sein Spiel etwas behäbig. Lag es vielleicht an seinem mit Kinesiotape bandagiertem Knie oder war es schlichtweg der Druck, der auf ihn lastete, da er nach seiner letzten Niederlage in der vergangenen Saison im Dress der Herren 1 einiges wieder gut zu machen hatte, wollte er schließlich nochmal auf einen weiteren Saisoneinsatz hoffen. Unter den noch kindlichen Augen seinen Sohnes gewann Bugga, wie ihn seine Teamkameraden und auch Familienmitglieder liebevoll nennen, seinen ersten Satz mit einem Break vor 6:4. Plötzlich, wie im Rausch, gewann Sebastian im zweiten Satz einen Punkt nach dem anderen und fuhr letztlich einen ungefährdeten 6:4 und 6:0 Sieg für seine Truppe ein. Weiter so, Bugga!
Fast schon souverän und völlig unbekümmert spielte unser Youngstar Colin Drees eine überragende Partie in seinem ersten Spiel im Profikader des TCH. Colin, gerade einmal 13 Jahre alt, schaffte durch harte Trainingsarbeit, Wille und einer gehörigen Portion Talent diese Saison den Sprung in den Kader der Herren 1 unseres geliebten Vereins. Sein erster Auftritt war so souverän, dass davon auszugehen ist, dass Colin mit diesem grandiosen 6:0 6:1 Sieg sich nicht nur in die Herzen der zahlreich erschienenen Zuschauer und Fans gespielt hat, sondern auch eine feste Größe innerhalb dieser Mannschaft wird.
Das dritte Spiel der ersten Runde komplementierte Sascha „W“ Wegener. W war körperlich aufgrund einer Veranstaltung des Vorabends stark angeschlagen und wähnte sich nicht in bester Gesundheit. Nichtsdestotrotz lieferte er seinem Gegner aus Halver erheblichen Widerstand und rang ihm immerhin drei Spiele ab. Leider reichte seine Verfassung an diesem Tage nicht für mehr und somit verlor er zähneknirschend sein Match mit 0:6 und 3:6.
Bereits an dem Gesamtspielstand der ersten drei Einzel lässt sich ableiten was nun folgte. Es bahnten sich nämlich zwei Thriller-Matches auf den Plätzen 1 und 2 sowie eine Slapstick-Einlage auf Platz 4 an. Aber eins nach dem anderen.
Auf Platz vier betrat Böhm nach Rekonvaleszenz die heilige Asche. Auffallend war seine in den ersten 15 Minuten des Spiels erfrischende Ruhe und die immer wieder suchenden Konzentrationsphasen zwischen den Ballwechseln. So war es für die meisten der Zuschauer sicherlich verwunderlich, dass Böhm zu Beginn des Satzes mit 2:1 führte und einen abgeklärten Eindruck hinterließ. Doch plötzlich kam es zu einem Bruch im Spiel des Hönnestädters. Nach eigener Aussage stand es plötzlich 2:6 gegen Böhm und er wusste nicht wieso. Letztendlich verlor Böhm sich wieder in alter Gewohnheit und schenkte viel zu hektisch agierend auch den zweiten Satz deutlich mit 1:6 ab.
Aber nun zu den eigentlichen Highlights dieser zweiten Runde. Auf den Plätzen 1 und 2 gingen sowohl Mertens wie auch Weber souverän mit einer 6:3 in die Satzpause. Doch auch hier kam es urplötzlich zu einem Bruch innerhalb ihrer Spiele. War es das verfrühte mentale Einbiegen in die Siegerstraße oder wurde der Gegner aus Halver plötzlich stärker und erwischte beide Spieler so auf der falschen Schlägerseite? Die Konsequenz folgte: Mertens und Weber mit jeweils einem Satzverlust (3:6 und 4:6) in Satz zwei. Während sich Mertens ein wahrliches Kopf-an-Kopf-Rennen mit seinem Gegner lieferte und sogar einmal emotional wurde, krönte er seine starke Leistung mit einem 7:5 im dritten Satz. Doch die sportlichen Ereignisse überschlugen sich. Die Zuschauer gastierten zwischen beiden Courts um keinen Spielzug ihrer Schützlinge zu verpassen. Weber im dritten und damit entscheidenden Satz völlig von der Rolle lag nun 2:5 hinten. Doch die Herren I wäre nicht die Herren I wenn sie nicht Mentalität beweisen könnte. Das in Sportlerkreisen viel beschworene Momentum wechselte wieder seine Seite zu Gunsten des TCH. Mit dem Momentum im Rücken drehte Weber nun völlig auf, gewann nahezu jeden Ballwechsel, kämpfte sich Punkt für Punkt näher an sein Comeback heran. Die Zuschauer hielten den Atem an, die Spannung war zum Greifen nah, es war schlichtweg grandios mit welcher Ruhe dieser gerade erst 14-jährige Teenager seinen Gegner mit letztlich 7:5 im dritten Satz bezwang. Carlos: eine spitzen Mentalität und ein super Kampfwille- Respekt!
Doch wie heißt es so schön: es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist; denn der Gesamtspielstand betrug erst 2:4 nach den Einzeln. Für beide Seiten also noch alles offen. Nach kurzer Teambesprechung waren die Doppelspieler nominiert:
1. Stephan / Mertens
2. Drees/ Weber
3. Freudenreich/ Böhm
Während das erste Doppel seine Sache gut und souverän machte und somit mit einem ungefährdeten 6:0 6:4 Sieg den Gesamtsieg für die Hönnestädter eintütete, taten sich Drees/ Weber etwas schwerer und mussten ihren Sieg über den MatchTieBreak einfahren (5:7 6:1 10:4).
Einen rabenschwarzen Tag durchlebte wiedermal Böhm. Auch in seinem zweiten Anlauf des Tages verlor er das Doppel mit seinem Doppel- und Namenspartner Dennis Freudenreich, der planmäßig für Wegener eingewechselt wurde, mit 1:6 und 3:6.
Somit setzt sich der TCH mit seinem Auftaktsieg oben an die Spitze der Tabelle. Wer weiß wozu die Jungs diese Saison in der Lage sein werden.
Ausblick: Bereits am nächsten Sonntag geht es für die Herren I in Breckerfeld gegen die dortige zweite Herrenmannschaft weiter. Erster Aufschlag ist um 10:00.
Bis dahin, bleibt sportlich. Nur der TCH!